statement & mission

arthouse.eco | Filmkunst, Nachhaltigkeit und Zuversicht

Filmkunst
Bei so einem mehrdeutigen Wort ist der Streit beinahe vorprogrammiert. Dennoch halte ich daran fest. Für mich ist jede Szene einzigartig, und bei mir wird jeder gemachte Schnitt dreimal auf die Goldwaage gelegt. Der Rhythmus eines Films kann schon durch zwei verfrühte Frames aus dem Gleichgewicht geraten und das Unterbewusstsein meines Publikums in den Wahnsinn treiben. Und dabei berufe ich mich keineswegs auf hochtrabendes Geschwafel meiner Zunft, auch wenn ich meine geistige Herkunft, die Hochschule für bildende Künste Hamburg, an dieser Stelle gern hervorhebe. Es ist schlicht und ergreifend die Erfahrung aus hunderten Filmprojekten und das damit erworbene Gespür für Details, das aus einem Video einen Film werden lässt.

Nachhaltigkeit
Auch dieses Wort bietet viel Raum für Diskussion. Einerseits, weil es viel, viel zu häufig im falschen Kontext genutzt wird und auch, weil streng genommen, alles was länger als 10 Tage überlebt, in unserer Highspeed-Gesellschaft schon als nachhaltig gelten müsste. Dennoch halte ich an diesem Schlagwort fest. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit, dass ich mir genau überlege, wie viel Energie ich in welches Filmprojekt investiere und wie viel dieses Filmprojekt an positiver Energie freisetzen könnte. Für mich ist ein Film dann nachhaltig, wenn wir mit minimalistischen Mitteln in vier Tagen ein kommunikatives Kunstwerk erschaffen haben, das über Jahre hinweg funktioniert und dadurch beispielsweise genau die Mitarbeitenden ins Unternehmen führt, die ins Team passen und somit dauerhaft bleiben.

Zuversicht
Zuversicht hingegen ist ein Wort, über das sich nicht gut streiten lässt, weil es individueller Natur ist. Meine Zuversicht kann mir niemand nehmen, nur ich mir selbst. Mit nachhaltigen Filmproduktionen möchte ich meine eigene Zuversicht dafür nutzen, die Zuversicht im Publikum zu stärken. Natürlich geht aktuell vieles den Bach runter – ich sehe das mit meinen eigenen Augen. Ich sehe aber auch ganz viel Gutes, was auf dem Weg ist. Diese positive Energie zu fordern und zu fördern, ist mein Motiv.

Nach deutlichen 20 Jahren Filmregie sollte ich wissen, warum ich das hier eigentlich alles mache. Zumal ich Filme im eigentlichen Sinne schon gut doppelt so lange drehe. Und tatsächlich hat meine Liebe zur Filmkunst viel mit Profession und Leidenschaft zu tun. Ich bin wohl da, wo ich hingehöre und vermutlich auch am besten Wirkung entfalte – für mich und für andere.

Ich denke, genau das sollten wir Regisseur*innen nie aus den Augen verlieren, egal wie sehr das eigene Sendebedürfnis auch ausgeprägt sein mag. Ein Film ist ein gemeinschaftliches Erlebnis, ein emotionaler Multiplikator.